Kennt ihr das?: Ihr liebt eine
Bücher-Reihe so sehr, dass ihr sie immer und immer wieder lest?
So geht es mir mit Harry Potter. Selbst
nach all den Jahren kann ich nicht von den Büchern ablassen. Und
jedes Mal wenn ich mit den Büchern durch bin, werde ich ziemlich
wehmütig. Noch immer schwirren Erinnerungen an meine heiße
Potter-Phase durch den Kopf und ich denke gerne daran zurück. Ich
weiß sogar noch wie mich der Virus erfasst hat.
Es war in den Herbstferien 1999. Ich
besuchte das 5. Schuljahr. Das erste Jahr auf der weiterführenden
Schule. Es war das Jahr in dem mich die Eltern meiner
Kindergartenfreundin mit in den Urlaub an die Mosel nahmen. Meine
Freundin (ich nenne sie jetzt einfach mal S.), ihre Eltern, ihre
Tante, ihr Onkel und ich urlaubten 10 Tage in einem Bungalow in einem
Landal Green Park (sowas wie Center Parks). S. und ihre Mutter lasen
abends zusammen immer ein Buch. Da ich keine Lust hatte in der Zeit
was anderes zu machen, gesellte ich mich zu ihnen. Das was ich hörte,
war nett, aber mal ganz ehrlich: Mitten in einer fremden Reihe
einzusteigen ist blöd. Irgendwann musste ich auch mal vorlesen, aber
mir wurde das Buch schnell von S. wieder weggenommen. Mit dem
Kommentar: „Du musst die Namen englisch aussprechen!“ Ich war
mehrfach über den Namen Snape gestolpert...
Ich kam einfach nicht davon los und
wollte die ersten Bände von Harry Potter lesen! So kam es, dass
schon bald neben den Digimon Stickern, die zu der Zeit bei uns beiden
sehr beliebt waren, auch der erste Potter Band in den Einkaufskorb
wanderten. Nach 2 Tagen wanderte schließlich auch der zweite Band in
den Korb. Relativ kurz vor Ende des Urlaubs besuchten meine Eltern
und meine Schwester uns. Und was machte ich? Ich bettelte meine
Mutter an mir ein eigenes Exemplar von Harry Potter und der Gefangene
von Askaban zu kaufen. Ich wollte den anderen nicht mehr zuhören,
ich wollte selbst lesen. Das Problem war nur: Mein Taschengeld war
dank der Sticker und der beiden Bücher komplett aufgebraucht. Es war
eines der wenigen Male in denen meine Mutter tatsächlich nachgegeben
hat und ich bin ihr bis heute dankbar dafür.
Bis zum Erscheinen von Harry Potter und
der Feuerkelch dauerte es noch fast ein Jahr... Leider gab meine
Mutter dieses Mal nicht nach. Dafür habe ich in dem Jahr das
teuerste Nikolausgeschenk überhaupt bekommen. Ich glaube es kam von
meinen Großeltern. Nie wieder habe ich so etwas teures bekommen.
Zu Band 5 und 6 habe ich irgendwie
keine besonderen Erinnerungen. Erst zu Harry Potter und die
Heiligtümer des Todes habe ich wieder welche. Ich habe mich
tatsächlich 2 Jahre geweigert dieses Buch zu kaufen. Erst im Sommer
2009 habe ich es endlich gelesen. Ich wollte einfach das Ende
hinauszögern. Auch wenn ich das Ende nicht mag, so war ich dennoch
unendlich traurig, dass es zu Ende war. Es war so gefühlt das Ende
meiner Kindheit.
Vor 62 Wochen habe ich nach Jahren die
Bücher mal wieder in die Hand genommen und angefangen zu lesen. Und
wieder habe ich das Ende in weite Ferne geschoben. Doch irgendwann
muss ich da ja mal durch und so lese ich nun den 7. Band und Die
Märchen von Beedle dem Barden.
Dabei schleicht sich ein kleines
Grinsen auf mein Gesicht. Die ersten 5 Bände sind wirklich schon so
richtig abgegrabbelt, während Band 6 und 7 noch fast wie neu
aussehen...
Ich werde schon wieder wehmütig. Mir
werden Harry, Hermine, Ron, Dumbledore, McGonagall, Lupin, Tonks, die
Weasleys, Snape und co. fehlen. Bis zum nächsten Re-read.
In diesem Sinne: Kindle an, Muggelwelt aus.
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