Mittwoch, 11. Juni 2014

[Rezension] Carin Gerhardsen - "Falsch gespielt"

Autor/in: Carin Gerhardsen
Sprache: deutsch
Format: Taschenbuch
Umfang: 349 Seiten
ISBN: 9783404168668
Jahr: 2013
Verlag: Lübbe




Vier Männer verlassen nach einem geselligen Abend eine Kneipe in Stockholm. Am nächsten Morgen ist einer von ihnen tot. Ermordet durch einen Nackenschuss. Ein Mord ohne Motiv? Sven-Gunnar Erlandsson war allseits beliebt, ein respektierter Familienvater mit einem einwandfreiem Ruf und großem Engagement für die Ausgestoßenen der Gesellschaft. Die einzige Spur sind einige Spielkarten und ein aufgeweichter Notizzettel mit kryptischen Zeichen in seiner Hemdtasche...
Quelle: Klappentext



Falsch gespielt ist der vierte Teil der Hammarby-Reihe. Seine Vorgänger sind Pfefferkuchenhaus, Nur der Mann im Mond schaut zu und Und raus bist du. Man kann das Buch auch lesen wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, aber da ein Teil der Handlung aus Und raus bist du weitergeführt wird, sollte man zumindest diesen Teil auch noch kennen, um der Geschichte besser folgen zu können.

Ich schaue eher mit gemischten Gefühlen auf das Buch zurück. Ich fand die ersten 3 Bände wirklich super, aber meine Begeisterung nach diesem Band hält sich einigermaßen in Grenzen. Wobei ich sagen muss, dass es eher weniger mit der Handlung zu tun hat als mit der Schreibweise. Allerdings muss ich da auch gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wie es im Original aussieht. Überprüfen kann ich es auch nicht, da ich absolut kein schwedisch kann...

Das Buch beginnt mit dem Tod von Erlandsson. Im Anschluss werden alle Ermittler vorgestellt. Ich fand die Vorstellung sehr, sehr langwierig und ziemlich erschlagend. Einen Teil der Ermittler hätte man sicher auch im Laufe der Zeit näher portraitieren können. Das würde es für alle Leser, vor allem aber für die Neuen, leichter machen.

Gerade zu Beginn der Ermittlungen wird mit vielen Straßen- und Ortsnamen umhergeworfen. Das hat mich teilweise schon ziemlich irritiert. Dank der kleinen Karte im Buch, wurde diese Irritation jedoch ein wenig abgemildert.

Die Haupthandlung, also die Suche nach dem Mörder von Erlandsson, geht zügig voran und wird nur hin und wieder für die private Suche von Jamal Hamad, der Beweise gegen den Vergewaltiger seiner Kollegin Petra Westman sammelt, unterbrochen.
Bei den Ermittlungen stoßen die Polizisten auf weitere Verbrechen. Gegen Ende des Buches, als der Fall fast vollständig aufgeklärt ist, bekommt man einen Einblick in diese, auch wenn man erst später erfährt, wer diese begangen hat.

Sprachlich hat mir dieser Band nicht ganz so gefallen, aber wie bereits erwähnt: Ob es im Original auch so ist, kann ich leider nicht überprüfen...
Alleine die Formulierung „ein angenehmes Klingelsignal pflanzte sich durch die Wände fort“ (S. 23) hat mich absolut nicht angesprochen.
Wir leben alle im Zeitalter des Computers und des Internets. Muss man da wirklich detailliert beschreiben, wie man eine Suchmaschine bedient? Das fand ich doch ein wenig übertrieben.
Außerdem frage ich mich, ob es unbedingt notwendig ist so viele Phrasen auf Englisch einbauen? Wie zum Beispiel „To our absent friends“ (S. 257) oder „I gave him an offer he couldn't refuse“ (S. 310).

Mich ärgert es, dass die Vergewaltigung immer noch nicht vollständig aufgelöst ist. Gut, auf der einen Seite hätte es wohl den Umfang des Buches gesprengt, aber auf der anderen Seite muss ich nun hoffen und beten, das die nächsten Bände auch übersetzt und in Deutschland veröffentlicht werden.

Alles in Allem ein gutes Buch. Ich kann es nur weiterempfehlen. 

Bewertung:
4/5

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