Autor/in: Carin Gerhardsen
Sprache: deutsch
Format: Taschenbuch
Umfang: 349 Seiten
ISBN: 9783404168668
Jahr: 2013
Verlag: Lübbe
Vier Männer verlassen nach einem
geselligen Abend eine Kneipe in Stockholm. Am nächsten Morgen ist
einer von ihnen tot. Ermordet durch einen Nackenschuss. Ein Mord ohne
Motiv? Sven-Gunnar Erlandsson war allseits beliebt, ein respektierter
Familienvater mit einem einwandfreiem Ruf und großem Engagement für
die Ausgestoßenen der Gesellschaft. Die einzige Spur sind einige
Spielkarten und ein aufgeweichter Notizzettel mit kryptischen Zeichen
in seiner Hemdtasche...
Quelle: Klappentext
Falsch gespielt ist der vierte Teil der
Hammarby-Reihe. Seine Vorgänger sind Pfefferkuchenhaus, Nur der Mann
im Mond schaut zu und Und raus bist du. Man kann das Buch auch lesen
wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, aber da ein Teil der Handlung
aus Und raus bist du weitergeführt wird, sollte man zumindest diesen
Teil auch noch kennen, um der Geschichte besser folgen zu können.
Ich schaue eher mit gemischten Gefühlen
auf das Buch zurück. Ich fand die ersten 3 Bände wirklich super,
aber meine Begeisterung nach diesem Band hält sich einigermaßen in
Grenzen. Wobei ich sagen muss, dass es eher weniger mit der Handlung
zu tun hat als mit der Schreibweise. Allerdings muss ich da auch
gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wie es im Original aussieht.
Überprüfen kann ich es auch nicht, da ich absolut kein schwedisch
kann...
Das Buch beginnt mit dem Tod von
Erlandsson. Im Anschluss werden alle Ermittler vorgestellt. Ich fand
die Vorstellung sehr, sehr langwierig und ziemlich erschlagend. Einen
Teil der Ermittler hätte man sicher auch im Laufe der Zeit näher
portraitieren können. Das würde es für alle Leser, vor allem aber
für die Neuen, leichter machen.
Gerade zu Beginn der Ermittlungen wird
mit vielen Straßen- und Ortsnamen umhergeworfen. Das hat mich
teilweise schon ziemlich irritiert. Dank der kleinen Karte im Buch,
wurde diese Irritation jedoch ein wenig abgemildert.
Die Haupthandlung, also die Suche nach
dem Mörder von Erlandsson, geht zügig voran und wird nur hin und
wieder für die private Suche von Jamal Hamad, der Beweise gegen den
Vergewaltiger seiner Kollegin Petra Westman sammelt, unterbrochen.
Bei den Ermittlungen stoßen die
Polizisten auf weitere Verbrechen. Gegen Ende des Buches, als der
Fall fast vollständig aufgeklärt ist, bekommt man einen Einblick in
diese, auch wenn man erst später erfährt, wer diese begangen hat.
Sprachlich hat mir dieser Band nicht
ganz so gefallen, aber wie bereits erwähnt: Ob es im Original auch
so ist, kann ich leider nicht überprüfen...
Alleine die Formulierung „ein
angenehmes Klingelsignal pflanzte sich durch die Wände fort“ (S.
23) hat mich absolut nicht angesprochen.
Wir leben alle im Zeitalter des
Computers und des Internets. Muss man da wirklich detailliert
beschreiben, wie man eine Suchmaschine bedient? Das fand ich doch ein
wenig übertrieben.
Außerdem frage ich mich, ob es
unbedingt notwendig ist so viele Phrasen auf Englisch einbauen? Wie
zum Beispiel „To our absent friends“ (S. 257) oder „I gave him
an offer he couldn't refuse“ (S. 310).
Mich ärgert es, dass die
Vergewaltigung immer noch nicht vollständig aufgelöst ist. Gut, auf
der einen Seite hätte es wohl den Umfang des Buches gesprengt, aber
auf der anderen Seite muss ich nun hoffen und beten, das die nächsten
Bände auch übersetzt und in Deutschland veröffentlicht werden.
Alles in Allem ein gutes Buch. Ich kann
es nur weiterempfehlen.
Bewertung:
4/5
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